5. Februar 2017

Freitagsblümchen im Frühlingslook gepaart mit Historie


 Meine Lieben,

wie Ihr hier seht, kann auch ich mich dem Verlangen nach Frühlingsblumen 
   nicht wirklich entziehen...



...und so habe ich mich für Tulpen entschieden. Blumen, die eine sehr bewegte Geschichte haben...



 

Blumenmoden hat es im Laufe der Jahrhunderte viele gegeben. Aber mit der Begeisterung für Tulpen ist absolut nichts vergleichbar!
Eine Kombination aus Knappheit und Begehrlichkeit bestimmte den Preis, der sich  in schwindelnde Höhen entwickelte.

Die Tulpe wurde zum Statussymbol. So ganz erklären lässt sich der Tulpenwahnsinn, die Tulipomanie nicht, aber ein Grund war wohl auch der, dass die Tulpen im Vergleich zu den im
17. Jahrhundert bekannten Blumen ein viel intensiveres und konzentrierteres Farbenspiel aufwiesen.



Deutlich wird das vielleicht durch das heute noch bekannte Gedicht (Lied) von Paul Gerhardt aus dem Jahre 1653 "Geh aus, mein Herz und suche Freud..." Eine Textzeile lautet:
"Narcissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an, als Salomonis Seide..."



Die Tulpe wurde zum Spekulationsobjekt. Fette Gewinne lockten und Jeder, vom Adeligen bis zum Kleinbauern oder Tagelöhner wollte an diesem Geschäft teilhaben. Reichte das Geld nicht für eine Zwiebel, so konnte man Optionsscheine auf Tulpenteilzwiebelanteile kaufen. Ab 1633 spielte der Tulpenmarkt dann total verrückt! Die Tulpenzwiebeln wurden damals nicht nach Stück sondern nach Gewicht verkauft. Es ist belegt, dass sie mit der 10 - 100fachen Menge Goldes aufgewogen wurden.



Das verführte so manchen sein gesamtes Hab und Gut zu investieren - im Blick auf fette Gewinne... Und die Tulpen erreichten im wahrsten Sinne des Wortes "haushohe" Preise. So wurde 1 Zwiebel der Sorte "Semper Augustus" 1633 für 5.500 Gulden gehandelt. 3 Tulpenzwiebeln erreichten 1637 sogar den Preis von 30.000 Gulden! Im Vergleich  - ein stattliches Amsterdamer Grachtenhaus kostete damals 10.000 Gulden.


 
Geplatze Internet- oder Immobilienblasen (in 2000 und 2008) sind nicht nur Zeichen unserer Zeit...
Den ersten Börsencrash in der Geschichte lösten Tulpenzwiebeln 1637 aus.
Zuvor hatten immer mehr Menschen Unsummen in die Tulpenzwiebeln investiert. Der Zwiebelmarkt war zu einem Tulpen-Termingeschäft geworden. Aber es war auch eine Frage der Zeit, wann dieser Boom seinen Höhepunkt erreicht haben würde. 1637 platzte die "Zwiebelbombe" schließlich! Bei der jährlichen Versteigerung am 7. Februar 1637 fanden sich erstmals nicht genug Käufer.
Der Preis stürzte darauf ins Bodenlose und Viele waren ruiniert.



 Am 27. April 1637 verfügte die Regierung der Niederlande, dass Tulpen eine ganz gewöhnlich Ware seien, und als solche gehandelt und deshalb bar bezahlt werden müsse...
Und heute werden die Weichen langsam so gestellt, dass "der Zug" in die andere Richtung geht...mit welchen Folgen auch immer...für mich persönlich sieht Verantwortlichkeit anders aus!



Zurück zu unseren Frühlingsboten - aus dem Gewächshaus

Ich sende sie zu Holunderblütchen ,
zu Jutta, die gerne rot   sieht, zu Nova mit ihrem ZiB Projekt,
zu Traude Rostrose mit ihrem ANL
und zu Riitta



Euch, meine Lieben, 
wünsche ich, dass Ihr jeden Tag vom Morgen bis zum Abend fröhlich seid, 
und möget Ihr Glück haben 
und ein Lied in Eurem Herzen.
 Irischer Segenswunsch



Eure Heidi






23 Kommentare:

  1. Da hab ich doch glatt bunte Farbtupfer in der grauen Winterzeit gefunden! Ich liebe Tulpen auch sehr, aber eigentlich deshalb, weil sie Frühlingsboten sind und für mich Sonne, Wärme, Licht und Wachstum symbolisieren.
    Danke für das Hintergrundwissen zu diesen schönen Frühlingsblumen.
    LG
    Marie

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  2. Wie interessant ist das denn....also ich bin richtig Sprachlos, denn mit sowas hätte ich im Zusammenhang mit einer Tulpe nie gerechnet. Von daher danke ich dir nicht nur für das schöne ZiB sondern auch dafür dass ich wieder etwas gelernt habe.

    Ich mag Tulpen auch immer noch sehr gerne. Leider wollen sie bei mir im Garten nicht rauskommen/wachsen. Vielleicht der falsche Standort bzw. Lage.

    Wünsche dir noch einen schönen Sonntag und sende viele Grüsse

    N☼va

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  3. Liebe Heidi, ein wunderbarer Beitrag über die Tulpe und auch ein ganz tolles ZiB. Vielen Dank für die tollen Fotos! Da bekommt man wirklich Frühlingsgefühle und es war gerade hochspannend die Geschichte der Tulpen zu lesen.
    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche! Annika

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  4. Guten Morgen Heidi,
    ich erfreue mich an den schönen Tulpen-Bildern. Ab heute werde ich diese Zwiebelblumen mit ganz anderen Augen anschauen. Zwar kosten die Zwiebeln jetzt kein Vermögen mehr, aber es ist für mit interessant zu erfahren, dass es mal so war. Vielen Dank für die lehrreiche Ausführung zu den Tulpen.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüße von Ingrid

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  5. Hallo Heidi, Deine Exkursion in die Geschichte der Tulpe finde ich sehr unterhaltsam und informativ!Einiges wußte ich schon, vieles noch nicht, danke für meine Wissenserweiterung, einen schönen Sonntag noch,
    liebe Grüße Petra

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  6. Liebe Heidi,
    der Post hat mir sehr gut gefallen. Ein Blick in die Geschichte offenbart doch, dass wir letztlich gar nicht so modern sind, wie wir immer glauben möchten, sogar Blasen gab es schon an den Börsen, nur die Ware war eine andere. Wirklich sehr interessant und unglaublich, dass Tulpenzwiebeln mal solche Preise erzielten.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  7. Liebe Heidi, das ist ja ein sehr spannender Post. Das hab ich nicht gewusst, dass Tulpen so eine bewegte Geschichte haben.
    glg Susanne

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  8. Dine Tulpen haben eine wunderschöne Farbe, liebe Heidi. Ich mag das kräftige Rot. Erinnert mich an Mohnblumen. Interessant, was du alles an Information dazu zusammengetragen hast.
    Ja, ich konnte auch nicht wiederstehen und habe mir einen Strauß Narzissen mitgenommen, die meinen Weg gekreuzt haben. Wenn die Weihnachtsdeko weggeräumt ist, dann kommt es mir im Haus so leer und kahl vor. Und ein wenig Farbe von Frühlingsboten muss dann sein *zwinker*.

    ♥ ♡ ♥ ♡ ♥ ♡ ♥
    Herzlich grüßt
    Uschi

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  9. Liebe Heidi,
    welch' interessanter und geschichtsträchtiger Post rund um diese Pflanze. Ich liebe Tulpen sehr und weiß, dass sie wohl die einzige Schnittblume ist, die in der Vase tatsächlich noch weiter wächst. Nächste Woche muss ich unbedingt wieder Tulpen auf unseren Tisch im Wohnzimmer bringen. Ein willkommener Frühlingsbote!

    Hab' einen schönen Sonntag, liebe Grüßle von Heidrun

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  10. ...vor lauter Tulpomanie vergaß ich Dein ZiB zu würdigen, das so wundervoll zu diesen schönen Tulpenstrauß passt!

    Nochmals liebe Grüßle von Heidrun

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  11. Liebe Heidi,
    Tulpen sind die einzigen Blumen, die ich wirklich in allen Farben mag.
    Sogar in Gelb...;-)))
    Ich genieße die Zeit, in der es sie gibt, auch jedes Jahr voll aus.
    Schön sind Deine und die Fakten dazu sehr interessant.
    Liebe Grüße
    Nicole

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  12. So ein Tulpenstrauß erheitert das Gemüt, liebe Heidi. Ich gönne mir jetzt auch immer einen jede Woche, wenn ich einkaufen gehe. :-)

    Liebe Grüße und dir noch einen schönen Restsonntag
    Christa

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  13. Liebe Heidi,
    das ist ja interessant. Zur Geschichte über die Tulpen wusste ich bisher noch gar nichtts.
    Ich mag sie aber sehr gerne, leuten sie doch etwas den Früühling ein.
    Hab noch einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüße
    Silke

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  14. Diese so geschätzten Tulipane haben ihren Spuren auch in der vermeintlich eher abstrakten, dekorativen Kunst des Orients hinterlassen und sind darüberhinaus als Muster in Webereien und Stickereien verewigt worden, und zwar so stilisiert, dass uns das vielleicht gar nicht mehr so auffällt. Das war im 16. Jahrhundert, also etwas früher als der niederländische Tulpenboom. Im 18. Jahrhundert spricht man vom Türkischen Rokoko als der Tulpenzeit, weil die ganze Innendekoration der Häuser durchbliese Blume geprägt wurde. In der Rüstem-Pasha-Mischee kann man alleine über 40 verschiedene Tulpenformen identifizieren.
    Das also zur Ergänzung deinem Exkurs in die Geschichte.
    Ich vergaß: Tulpen sind neben Rosen meine absoluten Lieblingsblumen 😉
    Eine gute Woche!
    Astrid

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  15. Liebe Heidi,
    mir geht es auch so. Und im Prinzip könnte man ja auch die Muscari aus dem Garten ausgraben und drinnen vortreiben, oder? Ich sehe darin kein Problem. Es dürstet einen einfach nach Farbe!
    Ja, die Geschichte der Tulpen ist schon faszinierend! Und ehrlich gesagt, mochte ich sie früher gar nicht, denn meine Schjwiegermutter hatte eine Unmenge Tulpen in ihrem Garten, bunt gewürfelt durcheinander, das gefiel mir so gar nicht!
    Daher handhabe ich es ganz anders, pflanze meine Tulpen wie in botanischen Gärten oder in unserem Schulgarten in Rondellen oder zu kleinen Tuffs.
    Heute habe ich es endlich mal wieder geschafft. Meine PC-Brille habe ich nun wieder, denn die bisherige war zerbrochen. Mit der Gleitsichtbrille funktioniert das aber am PC nicht gut und dann bin ich durch meine Mutter teilweise auch sehr eingeschränkt, so daß ich mit meiner Zeit sehr haushalten muß. Aber ich komme immer wieder!

    Viele liebe Grüße in die neue Woche
    Sara



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  16. Liebe Heidi,
    dies ist nun mein Gegenbesuch in Deinem Blog und Deinem Garten.

    Ich nutze die Tulpen, um einen kurzen Gruß und Kommentar loszuwerden: ich bin bei Deinen Berichten über die ausführliche Bild-Dokumentation begeistert (der Apfel-Hefekuchen neulich hat mir das Wasser im Munde zusammen laufen lassen)!

    Ich habe im Herbst des letzten Jahres auch endlich mal versucht, eine Tulpenpracht bei mir im Garten zu erzeugen, indem ich mindestens 10 Beutel mit Zwiebeln aus verschiedenen Discount-Märkten im Garten verteilt habe - und warte jetzt wie die meisten auf den Frühling.
    Ich hoffe, dass ich dazu ebenfalls eine bunte Bildergalerie erstellen kann.

    Zum Schluss will ich aber noch einen kleinen Wermuthstropfen in die schöne, heile Tulpenwelt gießen: es wäre sicherlich einmal eine Recherche wert, den Anbau der wunderschönen Tulpen näher zu beleuchten, die es jetzt überall schon zu kaufen gibt - da gibt es ganz sicher einige Schattenseiten.

    Trotzdem: viel Freude mit den Tulpen wünsche ich Dir, mit Deinem Garten, Deinem Blog, genauso viel Freude wie Du mir und anderen mit Deinen Bildern und Berichten machst!

    Liebe Grüße
    Jürgen

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  17. Hello Heidi,
    Oh my goodness, those beautiful Tulips are absolutely stunning. Such brilliant colour. Cheers from Australia :D)

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    1. Übersetzung: Hallo Heidi, oh meine Güte, diese schönen Tulpen sind absolut atemberaubend. Solche brillante Farbe.
      Prost aus Australien: D)

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  18. What a lovely bouquet of sparkling red tulips! And so much information too. I love the Corylus (?) Kätzchen (?) - they complete the tulips so well and are like the spring itself. Thank you Heidi for linking - wishing you a great day!

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    1. Übersetzung: Welch ein schönes Bouquet von funkelnden roten Tulpen! Und so viele Informationen auch. Ich liebe die Corylus (?) Kätzchen (?) - sie vervollständigen die Tulpen so gut und sind wie der Frühling selbst. Vielen Dank Heidi für die Verknüpfung - wünsche Ihnen einen schönen Tag!

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  19. Liebe Heidi,

    ooh, Deine wunderschönen roten Tulpen kommen genau zum richtigen Zeitpunkt. Heute habe ich meine weggetan und neue gibt es erst morgen.
    Mit der blauen Vase ist das eine tolle Zusammenstellung.
    Die Geschichte der Tulpenzwiebel ist schon bemerkenswert. Heute ist zu einem Massenartikel geworden, den man schon für ein paar Cent bekommt.

    Vielen Dank für Deinen schönen Beitrag zu meinem Projekt.

    Liebe Grüße
    Jutta

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  20. Lovely tulips and such an interesting history! They really do cheer a winter day! x Karen

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    1. Übersetzung: Schöne Tulpen und eine interessante Geschichte! Sie feuern wirklich einen Wintertag an!

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Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich freue mich über jeden einzelnen sehr!

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